Alle Beiträge von Mark

ZEITSTURZ im Mai

In den letzten schönen Tagen
Biegen rauschhaft sanft die Lüfte
Unsere alten Winterklagen
In den Wogen neuer Düfte
Und im Wüten alter Taten
Die beherzt auf Zukunft warten
Unverzagt zum Himmel hin.

Doch an dieser höchsten Stelle
Wo des Volkes Wünsche glühn
Kennt die Gottheit keine Gnade
Sieh! des Schicksals Gründe blühn
Sünder, Engel, Mädchen, Knabe
Schon steht im Zenit der Rabe
Und ein Krieg im ewigen Grün.

Insp. by JWvG

MYSTERIUM DER ZEIT

Ausschnitt aus der Endsequenz von THE TUDORS (2007-2010); eine Fernsehserie, die von Peace Arch Entertainment für Showtime in Zusammenarbeit mit Reveille Eire, Working Title Films und Canadian Broadcasting Corporation produziert wurde. 
In dem kurzen Ausschnitt, der das Ende der Serie einleitet, geht es um die Zeit, um das Leben, um das Danach und das Davor: Es ist einer der schönsten Film
momente, die ich kenne.

ZEITSTURZ

Tränenachsen bluten hinüber ins dunklere Tal
Auf dem Kirchhof umarmt ein Weib das andere
Ein kleines Meer umspült die Stadt
Ein böser Zauber tritt aus alten Bildern

Schon erlischt die Nacht in helleren Gefilden
Neigt sich ein ganzes Land im Schlaf
Und auf einer Stirne sanft und weise
Stirbt ein ganzes Heer verzückt im Kreise.

ENDSTATION

Widerstand ist zwecklos. Der Kampf, der nie einer war, ist entschieden. Man hätte sich wehren können, als noch Zeit dazu war. 1990, 2000, 2010. Doch das Volk, das nicht ein einziges Gedicht von Schiller aufsagen kann, hat jeden Quatsch mitgemacht: Vom Kruzifix-Urteil bis zum Genderwahn, von der Zersetzung des Mann/Frau-Schemas bis zum Bruch der Respekt-Schranke zwischen Alt und Jung. Auf keiner einzigen Party, die wir in all den Jahrzehnten besucht haben, wurde Bach oder Schubert gespielt. Und keine einzige Frau heißt noch Roswitha. Die meisten Menschen, denen wir begegnen, kennen nicht einmal fünf Traditionsgerichte. Und wenn ich den Namen Caspar David Friedrich erwähne, wird gelacht. Überhaupt wird über die Namen unserer Großväter gelacht.
Auch über Nietzsche wird gelacht.
Oder über Heidegger.

Nicht mehr lange.

BILD

IN EIGENER SACHE
Bei einer Tageszeitung stehen bei mir Sensation, Krawall und Unterhaltung an oberster, eigentlich an einziger Stelle; keine Politik, keine Wirtschaft, keine öden Fakten. Hauptsache bunt. Hauptsache laut. Hauptsache schrill. Kurz: Hauptsache Boulevard. Und bei diesem Buchstabensalat aus Klatsch, Intrige und übler Nachrede, für den ich gerne zahle, ist es mir so egal wie nur irgendetwas auf der Welt, ob die kolportierten Meldungen auf Wahrheit, Lüge oder Irrtum beruhen; meinetwegen kann alles von A bis Z erfunden und erlogen sein. Wichtig ist nur: Spannung, Fun und Action. DRECK. Das ist der Grund, weshalb ich mich mit BILD in der Öffentlichkeit zeige, das ist der Grund, weshalb ich BILD abonniert habe. Das ist der Grund, weshalb ich mich freue! Verbindlich für ein Jahr fest und für satte 27 Euro im Monat.
Dieser Text ist kein Trick.
PEACE!

WIDERSTAND IST ZWECKLOS

WELT IM HERBST


Eine Macht-Clique, die so effizient weltumspannend durchregiert, daß sie die Staatsführungen fast aller Länder zu Maßnahmen gegen das eigene Volk synchron verführt, kann nicht mit weltlichen Mitteln niedergerungen werden.

Das Hauptproblem, das schon auf nationaler Ebene sichtbar wird, scheint darin zu liegen, daß die Elite organisiert ist und einig in dem einen Ziel, das Volk zu unterwerfen, während das Volk kein wirkliches Ziel hat, sondern sehr viele, oft widerstreitende. Und das Volk hat erst recht keine Organisation, sondern ist vielfältig zersplittert; man mißtraut und bekämpft sich gegenseitig. Und wenn sich Gruppen organisieren, kann das der Elite nie verborgen bleiben, so daß sie entsprechend schnell reagiert. Das Volk hingegen weiß nicht, was die Elite plant, beschließt und will; es weiß nicht, was die Elite denkt, es weiß nicht einmal wer die Elite ist. Es ist ein ungleicher Kampf.