Das Baby war gesund und eindeutig ein Mädchen. Niemand hätte vorauswissen können, daß es sich um ein Mischwesen handelte: Der Körper bestand aus Zellen verschiedener Herkunft; offenbar waren «zwei der insgesamt drei nach der Reagenzglasbefruchtung übertragenen Embryonen – ein weiblicher und ein männlicher – in der Gebärmutter miteinander verschmolzen». Eine Vermutung, mit der ein FAZ-Reporter an die Öffentlichkeit trat, allerdings erst fünf Jahre später.
Das Vorhandensein weiblicher und männlicher Kernschleifen auf der 45. Chromosomenebene hatte sich erst über den Umweg einer molekulargenetischen Untersuchung ergeben, für die in den ersten Lebensjahren kein Anlaß bestand. Der Säugling war zwar kräftiger und hungriger als alle übrigen auf der Station, doch das bestätigte den Befund nur: Das Baby war gesund. Außerdem war es schön, «ultimativ schön» sogar; die Verwendung der zitierten Wortkombination konnte sich dank einer Unzahl von Überlieferungen von Datenträger zu Datenträger bis zur Jetztzeit mogeln, indes sich auf einer der beiden Ablichtungen, die uns im Zuge der Recherche zugespielt worden waren, die Schikane der Fotografie von ihrer schlimmsten Seite zeigte …
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