Herbstlich neigt sich der Winter
Im Tal flüstern Tote Schönes!
Wie seltsam dieser Abend ist
Wie still!
Ein Kirchturm schwebt
Ein Kuß erblüht böser noch
In diesem bunten Grau
Will eine Braut die andere erweichen
Zieht sternwärts hoch …
Das letzte Blatt.
Archiv der Kategorie: Gedichte
Liebesgedichte im Affekt (2)
4you
Schließ Deine Kleider
und ordne Dein Haar
Löse das Rätsel
und öffne das Tor
So werde ich da sein
so oft Du mich rufst
Wir werden ein Paar sein
geborgen am Rhein
Dem Schein enthoben
auf der Höhe des Seins
Das Versprechen wird wahr sein
auch jenseits vom Schwur
Das Glück wird unser Gast sein
und das Zauberwort Dein:
Sei mein!
Liebesgedichte im Affekt (2)
Dreiklang der Liebe
Ein Leben ohne Dich ist wie ein Spiegelstrich, der durch Kapitel jagt, die sinnentleert im Namenlosen kreisen: kein Zeichen naht ihm, kein Code, der ihn umfängt und keine Zahl, die zu ihm drängt. Er ist der Bote, der im Vergessen seinen Zweck erkennt und ohne Gruß das Sein zum Abschied lenkt: um sich ins Innerste zu wenden, wo Deine Sphäre weiterschwingt und wie im Flug sein Wesen noch im Todeskampf erhält, bis ein letztes Mal Dein Name in einer süßen Melodie verklingt. A.N.I.
Gedichte zu Mitternacht (1)
Tiefoben
im Lichtbogen der Zeit
stehen unsere Uhren auf Abruf bereit
Gebannt im Netzwerk der Ekstasen
erfüllt sich Dasein in der Endlichkeit
Doch dreifach ist der Schritt der Zeit
nur hier auf Erden oder in entfernten Welten
dort, wo andere Limits gelten –
sprich! das Gesetz der Ewigkeit?
Liebesgedichte im Affekt (1)
Magie
Dein aufgewehtes Goldhaar flattert im Wind.
Woher kommt der Wind? – alle Fenster sind geschlossen!
Ich sehe Dich an.
Du lachst.
BEI JUPITER
BEI JUPITER
Georg Trakl zugeeignet
Zögerlich! dringt das Gold der Straßenlaterne durchs Kristallglas
Sinkt Angelens Stern über das Lächeln sterbender Männer dahin
Zu Mitternacht ein Traum Noir! in einer alten Melodie verklingt
Im Schoß! des Morgenrots ein eng umschlungenes Paar versinkt
Ein irrer Mönch stürzt blutend ins Gedränge
verfluchte Mütter jagen über Straßen Plätze Hänge
ein Mörder in die Arme eines Säuglings fällt
… der Stern im Untergang zerfällt
Abc des Untergangs
Abc des Untergangs
Des Menschen unersättliches Gemüt verzückt durch die Distanzen rückt
Doch scheint als ob es nur noch Sterne wären, die der Mensch erblickt
Im Erdkreis seines Wirkens schon in der Kindheit frühster Stunde
Der Seele ungetrübte Kraft am Tau der Wirklichkeit zerbricht: Licht!
Wenn im Wahn des Alltags ein großer Wille mit Distanz regiert
Das verlassene Selbst auf einen Zirkel transzendiert
Entfernter Nähe Defizit – ein Korrelat des Nichts
Im Regelwerk verlorener Ideale ins Gesetz der Zeit gerückt: Zurück!
Allein das Band der Liebe nur mit Bedacht zum Einsatz kommt
Gestimmt im Notruf der Sirenen der Ursprung finsteren Mächten folgt
Indes der Blindheit Ansturm auf fliehende Distanzen zielt
Und das Band der Liebe am Tau der Wirklichkeit zerbricht: Verzicht!
Und ein verschrobener Kampf beginnt, der sich im allerkleinsten Kreise dreht
Vom Geschrei ergrauter Paare ins Erhabene getragen, des Fortschritts blinder Eifer vergebens nach den Sternen greift
Braungoldene Klänge – der Jugend Unschuld ein böses Erbe ziert:
Blind date!